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BADISCHES TAGBLATT / NR. 255 | BÜHLOT-ACHER-KURIER | MONTAG, 4. NOVEMBER 2019


Paarharmonie nicht nur auf der Tanzfläche

Nicole und Matthias Habich haben sich für die Discofox-WM am 9. November qualifiziert / Heiratsantrag beim Training

Von Nadine Fissl

Bühl - „Jetzt müssen wir richtig Gas geben!“ Nicole und Matthias Habich sind vom Ehrgeiz gepackt, seit sie vor gerade mal einem Monat von ihrer Qualifikation für die Discofox-WM am 9. November in Bietigheim-Bissingen erfahren haben. Ob als Paar auf der Tanzfläche oder Ehepartner im alltäglichen Leben - gemeinsam meistern sie alleHerausforderungen.

Beim Discofox werden diePaare je nach Leistung eingeteilt.Normalerweise nimmtnur die höchste Klasse S an derWeltmeisterschaft teil, zurFreude von Nicole und MatthiasHabich ist der Modus in diesemJahr ein anderer. Am 9.November werden ebenfallsTänzer der darauffolgendenKlasse A die Möglichkeit haben,sich bei der Weltmeisterschaftzu beweisen.

Ein Paar in Trainings-Outfit steht in einer Tanz-Pose
Nicole und Matthias Habich machen nicht nur als Ehepartner eine gute Figur. Auf der Tanzfläche bestreiten sie einige Turniere.

„Wir sind fix und fertig gewesen, als wir davon erfahren haben“, erzählt Nicole Habich. Seither wurde das Training ordentlich angezogen. Zusätzlich zu den bisherigen wöchentlichen Treffen mit Gleichgesinnten des Tanzsportclubs (TSC) Bühl in der alten Schule in Oberweier haben sie auch im Fitnessstudio die Möglichkeit, Räume zum Trainieren zu nutzen. Beim Discofox komme es auf die richtige Mischung zwischen Spannung und Dynamik an, darum wird gesondert zwei- bis dreimal pro Woche an Ausdauer, Haltung und Schnelligkeit gefeilt.

Dabei sei das alles gar nicht so geplant gewesen, als sie 2010, damals noch als Freunde, mit dem gemeinsamen Tanzen anfingen. Während Nicole Habich bereits in ihrer Jugend einige Tanzerfahrungen in verschiedenen Stilen sammelte, konnte Matthias Habich sich nur als völligen Neuling bezeichnen. „Sie war besser als ich, und es ging ihr nicht schnell genug“, erinnert er sich lachend. Dass dies die gemeinsame Freude am Tanzen keineswegs geschmälert hat, ist deutlich zu spüren. Die „unheimlich tolle Paarharmonie“, die von Wertungsrichtern attestiert wurde, besteht nicht nur auf der Tanzfläche. So begann eine Liebesgeschichte durch und mit dem Discofox. Man ging an den Wochenenden gemeinsam aus, das Hobby mündete schließlich in einen romantischen Heiratsantrag beim Training. So wurde das Tanzen ein fester Teil der Beziehung - bis 2017 ohne jeglichen Wettbewerbsgedanken.

Einzig an ein paar Spaßturnieren hatten sie bisher teilgenommen. Ein erster Platz bei einem dieser Turniere öffnete ihnen die Tür zu der Süddeutschen Meisterschaft. Nachdem sie dort ohne jegliche Erwartungen den zweiten Platz erreichten, wurde der Ehrgeiz endgültig geweckt. Seither wird regelmäßig an Turnieren teilgenommen und gezielter trainiert.

Auch dank Matthias Boch, der das Paar seit 2018 als Trainer mit „vielen unkonventionellen, aber wirkungsvollen Ideen“ unterstützt: Beispielsweise Tanzen mit verbundenen Augen, damit die Damen sich besser führen lassen, oder im Dunkeln mit einer Stirnlampe um die Blicke vom Boden abzuhalten. „Er bringt uns unheimlich weiter“, bestätigen beide. Durch seine Erfahrungen in mehreren Tanzstilen habe er einen ganz anderen Blick, einen über den Tellerrand hinaus, und könne vieles davon in das Training mit einfließen lassen.

Schließlich kommt es beim Discofox nicht nur auf die Schritte an. Ausdruck, Choreografie und Technik sind Kriterien, die von jeweils drei Richtern beobachtet werden. Die Bewertung, die sich daraus zusammensetzt, erfahren die Tänzer erst bei der Siegerehrung. Dementsprechend spannend wird es wohl auch bei der Weltmeisterschaft zugehen. Ihre gemischten Gefühle zu der aufkommenden Meisterschaft beschreibt Matthias Habich mit dem Leitspruch: „Mit voller Absicht, ohne jegliche Erwartung.“ Sie genießen es, ein Teil des deutschen Teams zu sein und warten einfach ab, was passiert. Vorfreude ist auf jeden Fall da und wird auch vom Gefühl der Gemeinschaft zwischen den Meisterschaftsteilnehmern angefeuert. Es sei immer ein „schönes Miteinander“ - wie in einer „großen Familie“. Sie laden auch den Nachwuchs dazu ein, Teil dieser Gemeinschaft zu werden.

Interessierte sind beim TSC Bühl immer gerne gesehen und können dienstags ab 19.30 Uhr in Oberweier zum Training dazukommen.

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